[#155] Making a Top 10 Schöne Spiele Edition – Sonderfolge

Guten Morgen liebe Klasse!

Es ist die stade Zeit, die Zeit in der man besinnlich ist und vielleicht auch empfänglicher für Dinge der Ästhetik. Wir wollen euren Sinn für das Schöne mit dieser Ausgabe einer Making A Top 10 weiter befeuern und haben DIE zehn schönsten Spiele aller Zeiten für Euch zusammengestellt. Natürlich muss man bei einem solchen Thema immer die Betrachter und ihre Augen im Blick haben. Ihr wisst ja: De gustibus non est disputandum!

Spiel 01

Spiel 02

Spiel 03

Spiel 04

Spiel 05

Spiel 06

Spiel 07

Spiel 08

Spiel 09

Spiel 10

Viel Spaß mit Sonderfolge 155!

-die brettagogen-

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Intro/Outro Musik: Bubens van Lyka

7 Kommentare

  1. Für mich als Eurospieler ist wohl das schönste Spiel in meiner Sammlung das alte Vinhos in der WYG?-Version. Die neue Version von O’Toole gefällt mir weniger und ich bin kein großer Fan seines Stils, aber seine Grafik ist übersichtlich und die Ikonographie ist top. Auch Madeira finde ich sehr ansprechend, optisch und spielerisch. Sonst besticht der Verlag eher durch geniale Mechanismen als Grafik. Auch Alea und Feld kann mal optisch überzeugen, mich jedenfalls. Ich finde Bora Bora sehr ansprechend und generell kräftige Farben und Kontraste besser. Deshalb gefällt mir zB. auch das alte Kanban und Rokoko besser als die neuen Deluxe-Versionen. Außerdem bin ich ganz Nicos Meinung. Die Blutige Herberge hat eine tolle morbide Grafik, perfekt für das Thema! Zum Glück kein Mainstream-Stil, den Steph zu lieben scheint. Im Vergleich zu Chris Liste eher schnarchig. Zu einem schönen Spiel insgesamt kann ich auch noch Taluva in der Deluxe-Ausgabe zählen. Übrigens zu den On Mars-Plättchen: Die sind in der Tat von schlechterer Qualität als die vorherigen von Eagle Gryphon Games und franzen leichter am Rand aus. Aber eine große Plättchendicke schließt doch eine gute Druck/Klebeschicht nicht aus. Bei Taluva Deluxe und Cooper Island sind die Ränder perfekt und auch bei Lisboa, Escape Plan gabs da nichts zu beanstanden. Und natürlich ist mir eine hohe Plättchenqualität wichtiger als die Dicke, aber es geht sicher auch beides.

  2. Tolle Folge, und mir ist dann doch aufgefallen dass ich 9 von 10 Spielen in meiner Sammlung habe – da schlägt sich nieder, dass ich Design studiert habe und in der Designbranche arbeite 🙂 Obwohl ich regelmässiger Hörer bin, war dass das erste Mal, dass ich auch mal meinen Senf dazugeben will.

    Eine kleine Begriffsklärung liegt mir dann doch am Herzen, bei anderen Folgen habe ich da eher drüber hinweg gehört:

    Illustration und Design sind nicht das selbe und selbst in der Brettspielbranche meistens verschiedene Jobs (ich glaube Dennis Lohhausen ist ein wenig eine Ausnahme und ein Hybrid). In der Regel macht der Illustrator wirklich nur die Illustrationen, der Designer hingegen ist (daher hieß das früher auch Gebrauchsgrafik) für den generellen Look and Feel, die Typografie (welche Schrift und wie wird sie eingesetzt) und die Anordnung der Elemente. Icons und Logos sind auch eher im Bereich des Designers, da sie hochgradig einem Zweck untergeordnet sind. Grob kann man sagen dass der Designer die Gestaltung dem Zweck unterwirft. Das vielgescholtene Carpe Diem hat eigentlich eine relativ gute Cover Illustration die auch mit der Zeit geht, aber insgesamt auch ein schlechtes Grafikdesign, weil man die Illustratorin auch ans Grafik Design gelassen hat. Wenn man sich die Cover Illustration alleine anschaut: https://ruschkalabingbong.artstation.com/projects/2e6xA

    (unten sieht man dann, das die Illustratorin auch das Grafikdesign gemacht hat).

    D.h. Alea hat versucht hier mit der Zeit zu gehen, aber sich das Grafikdesign schlichtweg eingespart. Die Illustrationselbst ist allerdings immer noch besser als fast alles, was vor 2010 auf den Markt kam.

    Das Problem ist glaube ich oftmals in der Branche, das Illustration und Grafikdesign aus einer Hand sind, und da kann man das euch nur schwer anlasten, aber ich glaube da hat sich einiges getan in letzter Zeit.

    Was mich zu dem nächsten Punkt bringt: „Alte Spiele“ oder „Klassiker“ haben zu recht wenig Eingang in die Liste bekommen. Die Brettspiel Branche hat sich einfach viel getan, und viele der Illustrationen auf alten Spielen hätten es schwer gehabt, in irgendeiner anderne Branche Fuß zu fassen. Selbst in verwandten Branchen: Ein Rollenspiel in den 90ern was wie Elfenland illustriert wäre hätte keinen Bestand gehabt, schon damals war die Meßlatte da höher (da gab es schon DSA und D&D). Ingesamt ist, wie ihr das auch schon treffend gesagt habt, der Stellenwert gestiegen. Da würde ich eher sagen die Branche hat sich professionalisiert. Einige ältere, bekannte Namen der Brettspielillustration, das muss man leider sagen, sind schlichtweg amateurhaft.

    Entsprechend muss es ein altes Spiel auch schwer haben, auf die Liste zu kommen. Bei Dixit und Mysterium ist das ein gutes Beispiel, Dixit hat keinen Illustrationsstil erfunden, sondern die Spielmechanik benötigt einen surrealen Stil (sehr treffend dann auch der Kommentar mit Dalí).

    Während ich alle Spiele auf eurer Liste gut finde (und 9 davon wie gesagt auch in meiner Sammlung habe), führt eure Bewertung des Begriffs für „schön“ eher in Richtung „gefällig“. Das hattet ihr ja teilweise diskutiert – Normalerweise würde man z.B. einen Picasso auch unter „schön“ einordnen, aber sicherlich nicht unter gefällig. Entsprechend ist die Liste insgesamt eben eine etwas gefälligere.

    Ein gutes Beispiel bei euch war Poilus. Das Spiel würde ich definitiv als schön bezeichnen. Bernard Verlhac, der Illustrator, ist zeichnerisch stark und der Grund warum die Figuren ganz ohne eine Zeile Text so viel Charakter haben liegt genau darin begründet. Da können zu tode kolorierte und schattierte Marvel Comics nicht mithalten. Auch das Grafikdesign ist schlüssig und hält sich zurück, damit die Illustrationen für sich sprechen können. Es hat einen guten Grund das CMON das Spiel neu in einer Deluxe Version mit Kampagne rausgebracht hat.

    Stichwort CMON: Zumindestens ein Miniaturenspiel auf der Liste wäre passend gewesen. Ein Blood Rage z.B. hätte es durchaus verdient zumindestens erwähnt zu werden,, zumal es denke ich nicht nur von Hardcore-Mini gamern gespielt wird.

    Auch vermisst habe ich Root. Das ist sogar noch gefällig.

  3. Sehr guter Kommentar, Christophe.
    Und natuerlich ist so eine Liste ein Kind seiner Zeit.
    Vor 10 Jahren hätte es Michael Menzel sicherlich auf die Liste geschafft.
    Macht es was, dass er jetzt nicht mehr vertreten ist?
    Nein, nicht wirklich. Daher muss man Doris Matthäus auch keine Träne nachweinen.
    Daher finde ich die Argumentation das ein bestimmter Kuenster (Ryan Laukat und Vincent Dutrait) vertreten sein sollte, eine wenig fraglich.
    Was ist dann z.B. mit Ian o’Toole?

  4. Mir gefällt die Liste richtig gut. Eine schöne Mischung. Ich würde auch sagen, dass zu einem schönen Spiel eine wunderschöne Optik gehört, aber diese Optik auch dem Spiel guttut und unterstützt. Erst dann wird das Spielerlebnis auch eine schöne.
    Eine Frage am Rande: In der Folge wird erwaehnt, dass Chris und Nico nicht so begeistert von Glen More 2 sind. Wird das in irgendeiner Folge besprochen? Ich hab das Spiel bisher erst ein paarmal solo gespielt (und es ist wirklich kein gutes Solospiel), aber kann es kaum abwarten, es mal mit 3 oder 4 Personen zu spielen, da ich eine ganze Menge Potential sehe.
    Beste Grüße
    Joscha aus China

  5. „10 schönste Spiele“:
    Chris, wenn Du in der Nähe von Göttingen bist: Ich würde dich gerne zu einer Runde „Meisterdiebe“ einladen. Als „Absacker“ dann „Riff Raff“, „Bausack“ oder „Hamsterrolle“. Mit Holz ausgestattete Spiele erhöhen den Spielreiz! Warum sind für „Catan“ die optionalen Holzteile so beliebt …
    Auch „Terraforming Mars“ mit dem „Upgrade-Kit“ ist immer eine optische Aufforderung.

    „Everdell“, „Parks“, u.ä.:
    Im aktuellen Jahrzehnt werden bei vielen neuen Spielen die bekannten Spielmechaniken durch tolles Design unterstützt, damit sie ein Verkaufserfolg werden. Die bekannten Mechanismen werden nur noch mit einem außerordentlichen Design zu einem Verkaufserfolg, z. B. „Die verlorenen Ruinen von ARNAK“.
    In 10 Jahren wird über „Everdell“ niemand mehr sprechen, weil alle Spiele mit Schönheit glänzen werden, aber keiner wartet bis zu 30 Minuten bis alle Mitspieler das Spiel beendet haben. Ein schönes Spiel muss gleichzeitig auch die Spielmechanismen unterstützen, z. B. wie bei „Hamburgum“ oder den Spielen aus dem Zoch-Verlag!
    Die „Spiele-Jury“ hat in den 80ern/90ern den Sonderpreis „Schönes Spiel“ für Spiele vergeben, die mit ihrem exzellenten Design auch den Spielreiz unterstützt haben, z. B. bei „Das Labyrinth der Meister“ oder „Inkognito“.

    Macht weiter so, vielleicht mit einer Verlagsreihe der Spiele des Eggert-/Lookout- oder Feuerland-Verlags!

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