[#007] Auf Safari im Morgenland – Unterricht

Marhaba und mwa penduka!

?Por qué usted no sabe ElGaucho?

El Gaucho wäre die richtige Antwort zum letzigen Quiz gewesen. Ein paar vereinzelte Rinderbarone und Baronessen haben das erkannt. 🙂

Der Randomizer hat dann einem der Teilnehmer noch ein richtig saftiges Angussteak aus der Belohnungskiste in die Pfanne gehauen. Eine Mail von uns erhalten und gewonnen hat:

Matthias R.

Herzlichen Glückwunsch! 🙂

El Gaucho

Spielaufbau: „El Gaucho“
Verlag: Argentum Verlag
Designer: Arve D. Fühler
Illustrator: Dennis Lohausen
Spielerzahl: 2-4
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Alter: 10+
Erscheinungsjahr: 2014


1001 Nächte in 20 Minuten?! Herr Noe bekommt das mittels des Spiels Five Tribes locker hin und versetzt uns mit seinen Ausführungen über die Märchen aus Persien zurück in unsere Kindheit. Herrn Wagner interessanterweise sogar zu seiner Abi-Feier. Dann gibt’s in dieser Episode noch einen richtigen Knaller: Herr Noe S-I-N-G-T! Ein Naturschauspiel, das man nicht verpasst haben sollte. Gott sei Dank hat er mit seinem Gesang keinen Djinn beschworen – das haben die nämlich nicht so gerne, wie wir lernen.

Five Tribes

Spielaufbau: „Five Tribes“
Verlag: Days of Wonder
Designer: Bruno Cathala
Illustrator: Clément Masson
Spielerzahl: 2-4
Spieldauer: ca. 40-80 Minuten
Alter: 13+
Erscheinungsjahr: 2014


Mombasa ist ja momentan in aller Munde. Sei es, weil es verdient (?) hochgelobt wird oder weil aufgrund des Themas Unmut aufkommt. Bei Herrn Wagner kann man heute unter anderem zwei neue Sprachen lernen und bekommt das nötige Rüstzeug, um Mombasa politically correct spielen zu können. Zu guter Letzt hört Ihr den Mitschnitt der mündlichen Prüfung des „Schülers“ Alexander Pfister. Prüfungsthemen: Allgemeinwissen, Geschichte, etc.

Wer noch mehr über das Spiel erfahren möchte, sollte sich unbedingt den Insert Moin Podcast über „Mombasa“ anhören, der noch mehr über den Ablauf des Spiels berichtet und die Diskussion um das Thema vertieft.

Mombasa

Spielaufbau: „Mombasa“
Verlag: eggertspiele
Designer: Alexander Pfister
Illustrator: Klemens Franz / Andreas Resch
Spielerzahl: 2-4
Spieldauer: ca. 75-150 Minuten
Alter: 12+
Erscheinungsjahr: 2015

Viel Spass mit Episode 007 wünschen

-die brettagogen-

Abruf über iTunes

Abruf über YouTube

Intro/Outro Musik: Bubens van Lyka

7 Kommentare

  1. Habe d´Ehre Herr Wagner, Herr Noe,

    wie krieg ich den Dialekt wieder aus dem Kopf?
    🙂
    Vielen Dank für die erneut unterhaltsame Folge. („Das ist Satire“ – sehr schön). Wie viel Zeit benötigt ihr denn zur Recherche pro Folge?

    Jetzt muss ich noch rauskriegen, was ihr da spielt… Jupiter-Karten, Konsule, Ziegel, Weizen, Wein… Ist nicht X-COM. Klingt auch nicht nach Arkham Horror und Heckmeck schließe ich mutigerweise auch mal aus. Da muss ich doch meine Eurogame-affine Gattin und Mitwürflerin Jutta fragen.

    Viele Grüße und freue mich auf die nächste Folge!

    Steffen

    1. Herr Wagner:
      Welchen Dialekt? Unser Deutsch oder Unserdeutsch? 😉

      Also ich brauche pro Thema schon so 1-2 Tage. Manche Themen (Geschichte, USA, …) fallen leichter, weil man das eh in der Schule macht und dann weiß, wo man nachzuschauen hat. Weinbau und Winzerei muss ich mir für Viticulture jetzt erst mal drauf schaffen. Was Wein angeht, bin ich eher Gourmand als Gourmet. 😉

      Was das Quiz angeht: Frag mal bei Jutta nach, besser ist das… 😉

  2. Ähhh, die Unterdrückung kommt in Mombasa nicht vor? Woher kommen denn die ganzen Handelswaren wie Diamanten, Bananen, Baumwolle? Nur weil man nicht sagt, dass man hier des weißen Mannes Bürde trägt und die heidnischen Negerlein ans arbeiten bringen muss, läßt das dies bei dem Thema ja nicht einfach verschwinden. Mit der gleichen Ausrede hätte man das Spiel ja auch dahingehend umstricken können, dass man Anfang der 40er Jahre in Deutschland Beteiligungen an Firmen, die mit Lampenschirmen, Echthaarperücken, Chemikalien oder Flugkörpern handeln, erwirbt. Solange man nicht sagt, woher die Lampenschirme und die Echthaarperücken stammen und wer unter welchen Bedingungen die Flugkörper und die Chemikalien herstellt, ist es doch in Ordnung. Und außerdem kann man da dann doch ganz doll prima aus der Geschichte lernen, wie man am besten ausbeu… ähhh, …. sich an Unternehmen beteiligt, bei denen hübsche Dinge aus dem Nichts aufploppen. Um hier mal den großen Alltagsphilosophen Atze Schröder zu zitieren: Ja ne, is klar.

    1. Herr Wagner:

      Hallo Dirk, ich verstehe deine Argumentation. Herr Noe und ich haben das im Interview ja auch deswegen angesprochen und auf die notwendige Multiperspektivität hingewiesen, weil uns bewusst ist, dass die Thematik implizit drin steckt. Wir meinten damit eigentlich, dass man nicht explizit Unterdrückung und Ausbeutung nachspielt. „Alle anderen machen es auch“ ist natürlich kein moralisch zulässiges Argument, aber ich kann durchaus verstehen, dass Alexander Pfister nicht davon ausgegangen ist, dass das Spiel auf diese Weise gesehen wird, da die Erfahrung einfach zeigt, dass so etwas bei Spielen gerne ausgeblendet wird.
      Nehmen wir als aktuelles Beispiel Imhotep: bislang habe ich noch nicht von Beschwerden gehört, die sagen, man dürfe die Ausbeutung der Sklaven beim Pyramidenbau nicht ausblenden. Weil es eben im Kern ein abstraktes Mehrheitenspiel ist. Mombasa ist im Kern ein Wirtschafts- und Handelsspiel, das an sich, mechanisch, nichts mit Ausbeutung/Völkermord, usw. zu tun hat. Da stimme ich Herrn Pfister zu. Dass man sich allerdings auch hätte denken können bzw. müssen, dass das Thema – nennen wir es mal – diskussionswürdig ist – haben wir ja auch angesprochen.

      Viele Grüße

      1. Was Imhotep angeht, so ist da natürlich Kritik an der Ausbeutung von Sklaven angezeigt, da … es in Ägypten kaum und insbesondere bei den Großbauten gar keine Sklaven gab. Bei Mombasa ist aber noch besonders, dass es sich an Angehörige der Urenkelgeneration der damaligen Täter richtet, die dazu aufgefordert werden, die Ausbeutung ökonomisch erfolgreicher durchzuführen als Uropa.

        Ich gebe zu, dass den meisten Spielern, die sich für solche Art von Eurogames begeistern, der rassistische Hintergrund nicht auffällt oder vielmehr egal ist, da die halt nur Mechaniken runterspielen, und der Verlag genau damit rechnen konnte, jedoch frage ich mich, ob nicht gerade das ein äußerst schlechtes Bild von der Szene der Eurogamer zeichnet. Dass man beim Verlag da durchaus ein Problem gesehen hat, zeigt m.E. der halbherzige „Disclaimer“ im Regelheft, aber ist es dann nicht auch eher ein Armutszeugnis, wenn man das Spiel nicht einfach rethemed (entweder, weil man keinen quengelnden Autoren haben mochte oder weil vielleicht zu diesem Zeitpunkt schon das gesamte Artwork schon fertig war) hat? Hier hätte ich mir durchaus einen etwas weniger zartfühlenden Umgang mit dem Autor im Interview erhofft.

        1. Herr Wagner:

          Ok, ich wusste nicht, das wir Wortklauberei betreiben. Sklaven im heutigen Sinne waren die Bauarbeiter in Ägypten nicht. Trotzdem auch nicht Nutznießer eines glänzenden Arbeitsrechts. Mir fallen auf der Stelle noch weitere Beispiele ein, in denen Unterdrückung und Benachteiligungen nicht explizit vorkommen (Zhan Guo –> Aufstände in den Provinzen, Russian Railroads –> Strafarbeit an der Transsib, Guillotine –> Schreckensherrschaft der Jakobiner, usw.). Die Regel ist keine Entschuldigung für den Einzelfall, ist klar, aber für mich dennoch verwunderlich, warum sich an dem Spiel oft so festgebissen wird und die Diskussion dann nicht auf die Metaebene geht. Daher ja auch die Frage im Interview, ob wir vielleicht zu persönlich betroffen sind.

          Mir kommt es halt aber – so ist leider mein Affekt da – während des Spiels nicht so vor, als würde ich den deutschen Kolonialismus und seine Folgen glorifizieren bzw. nachahmen. Ich bin mir aber dem Hintergrund dabei bewusst. Mit dem inhaltlichen Teil über Mombasa versuchen wir ja gerade, über dieses historische Kapitel aufzuklären.

          Klar hätte man vielleicht im Interview kritischer sein können, allerdings sahen wir dazu keinen Anlass gegeben. Herr Pfister hat sein Bedauern ausgedrückt, nicht das richtige Gespür für das Thema gehabt zu haben. Alle weiteren Entscheidungen lagen – seiner Aussage nach – beim Verlag. Ein weiteres Nachbohren beim Autor hätte das Gespräch nicht weiter gebracht, so unsere Einschätzung. Eine kritischere Betrachtung des Spiels, und darauf verweise ich auch gerne hier nochmal, findet man beim InsertMoin Podcast: http://insertmoin.de/im1551-mombasa/

          Natürlich muss man Dir Recht geben, wenn Du sagst, der „Disclaimer“ im Regelheft wird dem Thema nicht annähernd gerecht. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob durch das Spiel und die Reaktionen darauf eine „Awareness“ nicht sogar eher gefördert wurde, als wenn das Spiel nicht so veröffentlicht worden wäre.

Schreibe einen Kommentar zu brettagoge Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert